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Patientensicherheit ist in der IGNI schon immer ein zentrales Thema. Schweizer Käse Modell, Checklisten, Fehlerkultur, Training, sichere Kommunikation und weitere dieser Schlagworte sind Inhalt vieler Kommentare, Vorträge und Workshops.
Manche erinnern sich an die Vorträge “I feel yellow” von Andreas Zoller und Manuel Winkler oder “RD-A3-Verkehr: Patientensicherheit in der Notfallmedizin”, in dem Dr. Treml das Thema mit Fallbeispielen aus der Praxis veranschaulichen konnte.
Ein großer Aspekt im Hinblick auf die Patientensicherheit sind die Verdünnung, Dosierung und Verabreichung von Medikamenten. Insbesondere bei unseren kleinen und kleinsten Patienten, wo Verdünnungen häufiger und Routine seltener sind. Zahlreiche existierende Medizinprodukte (Kindersicher, Notfalllineal, Paulino), frei verfügbare Tabellen (Nerdfallmedizin, Traumateam e.V. Kinderdosierungen, ÄLRD Bayern Pädiatrische Notfallkarte) und Apps (z.B. Pedihelp, AGN Notfallfibel) leisten wertvolle Unterstützung. Zunehmend führen Rettungsorganisationen auch eigene Dosierungshilfen mit (bspw. die Wiener Berufsrettung).
Die Hilfsmittel haben aber eines gemeinsam: fast immer finden sich darin Medikamente, die man am eigenen System nicht mitführt. Manche Medikamente aus dem Ampullarium sucht man vergeblich oder findet sie nur in einer anderen Konzentration. Man ist erneut auf Kopfrechnen angewiesen, was durch durch den Einsatz ebendieser Hilfsmitteln vermieden werden wollte.
Seit Jänner 2022 arbeiten Dr. Manuel Winkler und Dr. Tobias Abfalter deshalb an einer auf ihre Arbeitsumgebung maßgeschneiderte Dosierungstabelle. Maßgeblich Bezug genommen haben sie dabei auf eine Arbeit der Essex and Hertfordshire Air Ambulance, wo sie 2018 bzw. 2019 hospitiert haben.
Sie sollte leicht aktualisierbar sein, weil in unregelmäßigen Abständen Medikamente hinzugefügt, durch anders konzentrierte Präparate ausgetauscht oder entfernt werden. Sie sollte leicht anpassbar sein, weil sich die bevorzugte Variante bei Formatierung, Gestaltung und Umfang erst in der Praxis zeigen wird. Sie sollte bearbeitungsfreundlich sein, weil nur wenige über besondere Kenntnisse auf dem Gebiet von Layout, Design und Druck verfügen.
Und sie sollte frei verfügbar sein. Weil sich die investierte Zeit umso mehr lohnt, je mehr davon profitieren. Weil das nach sechs Monaten Entwicklungszeit vorliegende Ergebnis sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Möglicherweise auch nicht fehlerfrei ist. Die Macher laden gerne dazu ein, das Dokument herunterzuladen, zu bearbeiten, zu verbessern, abzuwandeln und natürlich – nach selbstständiger Kontrolle und auf alleinige Verantwortung – zu verwenden.
Aus diesem Grund haben sie das Excel-Dokument unter die Creative Commons Lizenz BY-NC-SA 3.0 AT gestellt. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass es unter Nennung der Erstautoren verwendet, geteilt und bearbeitet werden darf, aber nie (auch keine Weiterentwicklung davon) kommerziell genutzt werden darf.
Alle weiteren Informationen gibt es unter: